Keith Gandy, verheiratet (über 30 Jahre) und Vater von drei Kindern

Ich bin ehemaliger Bullenreiter und seit meinem 17. Lebensjahr trage ich die Vision, Gemeindegründer in Deutschland zu sein . Warum so ein Lebenswechsel?  Warum gerade Deutschland? Ich denke, diese Fragen sind berechtigt. Die einzige Erklärung finde ich in Psalm 37,4:

"Habe deine Lust am Herrn, so wird er dir geben, was dein Herz begehrt."

Diesen Wunsch spüre ich, seit ich als Teenager Gott das Ja- Wort gab: "Ja, ich tue alles, was du willst."  Seitdem spüre ich das Verlangen, Pastor in Deutschland zu sein. Als ehemaliger Wüstenbewohner Arizonas bin ich nun seit 1983 in Deutschland.

Geboren 1958 als erstes Kind gläubiger Eltern, wuchs ich in geistlichen Kreisen auf. Die ersten Erinnerungen hatte ich an die Gottesdienste. Die Prägungen von Gottes Wort und geistlichen Grundwerten hatten einen bleibenden Einfluss auf mein Leben.

Mit fünf Jahre wusste ich schon, dass ich persönliche Vergebung benötigte. Nicht nur, weil ich einmal in einer Tankstelle beim Kaugummiklauen erwischt wurde, sondern weil andere Erlebnisse mein Gewissen belasteten. Wir besuchten aufgrund des Umzuges eine neue Gemeinde, und eine Kindergottesdienst- Lehrerin erzählte mir, wie ich durch Jesus mit Gott ins Reine kommen konnte. Ob ich das im Anspruch nehmen möchte? Ja, klar!

Die turbulenten Teenager-Jahre hatten einen starken Einfluss in meinem Leben hinterlassen. Ein Leben unter Gottes Führung war nicht gerade das, wovon ich träumte. Ich lebte ein Dr. Jeckyl-Mr. Hyde-Leben - ich passte mich mit meinem Benehmen meiner Gesellschaft an. Auf der einen Seite hatte ich nicht den Mut, mich von Gott abzusagen, aber zu viel Rebellion und Ich-bezogenheit um Ja zu Gott sagen zu wollen.

1976 sollte sich  alles wenden. Sandy, eine Kollegin auf meiner Arbeitsstelle,  wurde uns von der Polizei in Phoenix als vermisst gemeldet. Auf dem Heimweg nach der Arbeit wurde sie entführt, misshandelt und ermordet. Am 1. Januar 1976 bekamen wir die Meldung, dass ihre Leiche außerhalb der Stadt gefunden wurde. Die Schockwelle, die dies in mir ausgelöste, saß auf einer tieferen Ebene als nur Trauer.

Ist Ewigkeit eine Wirklichkeit? Wie kann man es wirklich wissen? Wo ist Sandy jetzt? Wenn Jesus wahr ist, dann hätte ich ihr doch von IHM erzählen müssen! Solche Gedanken schwebten in meiner Seele.

Eine Welle von Schuldgefühlen führte mich zur Entscheidung - entweder ganz mit Gott oder gar nicht. Soviel wurde mir eindeutig klar. Die Entscheidung fiel nicht über Nacht. Nach einem Hin- und-Herringen zeigte ich Gott die Weiße Flagge. Innerhalb kurzer Zeit kam ein Verlangen, nach Deutschland zu gehen. Ich machte mir zum Lebensziel, dass Freunde und Bekannte von mir persönlich von Jesus hören würden.

Nach dem Theologie-Studium und anschließendem Praktikum ging ich mit meiner Frau Debra und 3 mittlerweile erwachsenen  Kindern  nach Aschaffenburg. Ich darf als Gemeindegründer und Pastor der Baptisten-Gemeinde dienen. Meine Vision ist es, dass Personen in eine lebendige Gottesbeziehung treten und dadurch ihr volles Potential erreichen können. Dieses Ziel will ich erreichen, indem eine Atmosphäre der Gnade und gegenseitigen Annahme in einer Gemeinde geschaffen wird. Meine Stärken liegen in der Vers-für-Vers-Auslegung der Bibel - in einem relevanten und aktuellen Stil zu kommunizieren.